Man kann dann streiten über den Snobismus der Mode und die dem Stil eigenen Klassengedanken. Oder man kann es einfach lassen. Denn die Mode feiert nun mal die Ungleichheit. Und sie ist der Versuch, nüchterne Realität mit Kreativität und Fantasie zu besiegen, eine hässliche Welt schön oder eine verlogen-schöne hässlich zu verblasst. Man darf als Modemacher die Ästhetik des Reichseins verkaufen, ohne sich mit sozialen Fragen zu beschäftigen. Prada ist nicht die SPD. Prada verkauft Schönheit.
Aber bedeuten die Preise der Designerkollektionen nicht letzten Endes doch, dass Reichtum eine Voraussetzung für Stil ist? Nein, denn die besten Looks der Welt sieht man ja an Jungs aus Williamsburg, Shubuya und Berlin-Mitte. Also an jungen Menschen, deren Portemonnaies nicht besonders prall gefüllt sind – die aber bereit sind, für das richtige Stück tief in sie hineinzugreifen.
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