D wie Duft und Erektion - Welche Düfte und Gerüche führen besonders zuverlässig zu einer Erektion?

Um auch diese Frage zu klären, unternahm der Geruchsforscher Dr. Alan Hirsch mehrere Experimente. Bei den Personen, die für den ersten Versuch zur Verfügung standen, handelte es sich um 31 Männer zwischen 18 und 64 Jahren. Während diese wechselnde, jeweils mit einem bestimmten Duftstoff versehene Gesichtsmasken trugen, wurde mit einem speziell dafür vorgesehenen Gerät gemessen, ob der Blutfluss in ihren Penis zunahm. Zwischen den wechselnden Düften gab es immer wieder eine geruchsfreie Pause von drei Minuten. Das Ergebnis: Jeder der geschnupperten Gerüche führte dazu, dass das Blut stärker in den Penis des betreffenden Mannes strömte. Allerdings fielen die Reaktionen je nach Duft unterschiedlich stark aus. Die stärkste Wirkung hatte die Kombination von Lavendel und Kürbiskuchen, gefolgt von schwarzer Lakritze und Donut. Dabei machte das Alter der Versuchspersonen einen erkennbaren Unterschied, was ihre Reaktion anging: Ältere Männer beispielsweise reagierten besonders stark auf Vanille.

Die vollständige Liste bei einem von Hirschs späteren Versuchen sieht so aus:

Lavendel und Kürbispastete: durchschnittlich 40 % (verstärkte Erektion!!!)

Schwarze Lakritze und Donut: 31,5 %

Kürbiskuchen und Donut: 20 %

Orange: 19.5 %

Lavendel und Donut: 18 %

Schwarze Lakritze und Cola: 13 %

Schwarze Lakritze: 13 %

Donut und Cola: 12,4 %

Maiglöckchen: 11 %

Butterpopcorn: 9 % 

Vanille: 9 %

Kürbiskuchen: 8,5 %

Lavendel: 8 %

Moschus: 7,5 %

Cola: 7 %

Donut: 7 %

Pfefferminz: 6 %

Käsepizza: 5 %

gebratenes Fleisch: 5 %

Petersilie: 4,5 %

Zimtbrötchen: 4 %

Grüner Apfel: 3,8 %

Rose: 3,5 %

Erdbeere: 3,5 %

orientalische Gewürze: 3,5 %

Babypuder: 3,3 %

Blumen: 3 %

Schokolade: 2,8 %

Grapefruit: 2,5 %

Preiselbeeren: 2 %


Neurologische Wirkung und Kopulin

Der Geruch könnte eine neurologische Wirkung haben, die noch nicht näher erforscht ist. Für deutsche Erektionen müsste man dieses Experiment natürlich entsprechend anpassen, um vergleichbare Ergebnisse zu erzielen. Vermutlich reagieren die Männer hierzulande weniger auf typisch amerikanische Köstlichkeiten wie Kürbiskuchen und Donuts, sondern eher auf Erdbeerkuchen, Gummibärchen und Currywurst. Hmm, schon der Gedanke an Currywurst macht mich ganz scharf … Bemerkenswert ist allerdings, dass Dr. Hirsch bei seinen Experimenten eben jenen Geruch ignorierte, von dem am interessantesten zu wissen wäre, wie er sich auf die sexuelle Reaktion von Männern auswirkt: der Intimgeruch von Frauen. Hierzu gibt es allerdings einige Versuche des Wiener Verhaltensforschers Professor Karl Grammer. Der ließ 66 junge Männer sogenannte »Kopuline « schnüffeln – das sind Bestandteile des Vaginalsekrets. Die Kontrollgruppe, die zum Vergleich herangezogen wurde, erhielt eine Probe aus reinem Wasserdampf. Zusätzlich sollten die Männer Fotos von fünf unterschiedlich attraktiven Frauen betrachten. Vor und nach dem Riechen maßen die Forscher mittels Speichelproben die Testosteronwerte der Männer.

Kopulin macht hübscher

Dabei zeigte sich: Bei der Wasserdampfgruppe fiel der Testosteronwert leicht ab, während er bei der Kopulingruppe anstieg. Zudem glichen sich die betrachteten Frauen im Urteil der Männer einander an, was ihre Attraktivität anging. Die weniger hübschen Frauen wurden nach dem Schnuppern der Kopuline als anziehender bewertet – am stärksten jene Dame, die zuvor als am wenigsten attraktiv eingeschätzt worden war. An diesem Punkt angelangt liegt eine weitere Frage nahe: Wie verhält es sich eigentlich mit den Pheromonen, Sexual-Lockstoffen, deren Wirkung bislang vor allem bei Tieren untersucht wurde? Es gibt mittlerweile eine kleine Industrie von Firmen, die auch Menschen diese Stoffe mit dem Versprechen zur Verfügung stellen, damit auf Mitglieder des anderen Geschlechts unwiderstehlich zu wirken, ohne dass diese genau wissen, warum. (Der Geruch von Pheromonen wird nicht bewusst wahrgenommen, sie erscheinen uns geruchlos.)

Und Pheromone

Hierzu unternahmen die Wissenschaftler ein Experiment mit weiblichen Versuchspersonen. Alle Frauen brachten ihr Lieblingsparfüm mit. In die Hälfte der Flakons füllten die Wissenschaftler Pheromone ein, die anderen Damen erhielten ihr Parfüm unverändert zurück. Dabei achtete man darauf, dass nur die Forscher und nicht die Frauen wussten, welches Parfüm behandelt worden war und welches nicht. In den folgenden Wochen sollten die Frauen Tagebuch über ihre erotischen Erlebnisse führen. Die Auswertung dieser Aufzeichnungen ergab ein klares Bild: 74 Prozent der Frauen mit dem behandelten Parfüm (gegenüber 23 Prozent der Kontrollgruppe) wurden häufiger und länger geküsst, ihr Partner zeigte sich wesentlich verschmuster und es kam bis zu sechsmal häufiger zu Sex. Die Frauen, die Single waren, verbuchten deutlich mehr Verabredungen. Was ein weiterer Beleg für das Sprichwort ist: Erreichst du die Nase eines Mannes, erreichst du auch seinen Johannes.

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